Die schlechtesten Bahnhöfe Europas

Wer per Bahn reist, kommt nicht um den einen oder anderen Bahnhofsaufenthalt herum. Diese Bilderstrecke beleuchtet die zehn schlechtesten Bahnhöfe Europas.

Die schlechtesten Bahnhöfe machen das Reisen nicht schöner.
Quelle: IMAGO / Hanno Bode

Reisen mit dem Zug erfreut sich in Europa großer Beliebtheit – nicht zuletzt wegen des engen Bahnnetzes, das viele Städte und Länder effizient miteinander verbindet. Doch während einige Bahnhöfe wahre Meisterwerke der Architektur, Organisation und Servicequalität darstellen, gibt es auch solche, die bei Reisenden für Frust und Enttäuschung sorgen. Um die Qualität der Bahnhöfe zu bewerten, erstellt das Consumer Choice Center regelmäßig eine Rangliste der schlechtesten und besten Bahnhöfe Europas. Aufgelistet werden die 50 fahrgastreichsten Stationen, das heißt, Bahnhöfe, die über 30 Millionen Menschen im Jahr benutzen. Dabei werden verschiedene Kriterien unter die Lupe genommen, wie Pünktlichkeit der Züge, Sauberkeit, Zugänglichkeit, das Angebot an Geschäften und Serviceleistungen, Sicherheitsstandards und die allgemeine Benutzerfreundlichkeit. Basierend auf diesen Ergebnissen haben wir für dich zusammengefasst, welche die schlechtesten Bahnhöfe Europas sind.

Los geht's:

Der Bahnhof Altona dient als Endpunkt vieler ICE-Verbindungen.
Quelle: IMAGO / Chris Emil Janßen

#10 Hamburg-Altona

Der Bahnhof in Hamburg-Altona ist nicht gerade sonderlich beliebt. Er landet auf Platz 10 unserer Liste. Wer einen Blick auf die Bewertungen bei Tripadvisor wirft, erkennt auch gleich, woran das liegt.  Die Rezensent*innen sprechen von einem dreckigen Bahnhof mit sehr kurzen Gleisen. Eine Nutzerin beschwert sich über fehlende Sitzgelegenheiten und Raucherbereiche. Außerdem wird berichtet, dass die Aufzüge nur selten funktionieren und stinken. Da dieser Bahnhof jedoch der Endpunkt vieler ICE-Verbindungen ist, lässt es sich in einigen Fällen kaum vermeiden, ihn anzufahren.

Platz 9 ist nichts für Reisende, die schnell verwirrt sind.

Der Bahnhof Berlin-Südkreuz ist relativ unbeliebt.
Quelle: IMAGO / Frank Sorge

#9 Berlin Südkreuz

Der Bahnhof Berlin Südkreuz überzeugt optisch nicht einmal ansatzweise. Außerdem werden die langen Gänge als nachteilig bewertet, gerade bei kurzfristigen Gleiswechseln. Wer sich hier nicht auskennt, hat darüber hinaus noch ein ganz anderes Problem: da der Bahnhof aus mehreren Hallen besteht, kann es manchmal schwierig werden, sich zu orientieren. Darüber hinaus wird bemängelt, dass nur selten Sicherheitspersonal zu sehen sei und somit kein Gefühl von Sicherheit gegeben ist.

Nun verlassen wir Deutschland, um zu Platz 8 zu reisen:

Optisch erscheint der Bahnhof Wien Meidling eher trostlos.
Quelle: IMAGO / allOver

#8 Wien Meidling

Wien Meidling ist auf Platz 8 dieser Liste. Nutzer*innen auf Google beschweren sich hier beispielsweise über die ständigen Renovierungen und die vielen Obdachlosen, die Unbehagen bei den Reisenden auslösen. Optisch erscheint der Bahnhof eher trostlos und bietet keine Möglichkeit, sich Verpflegung zu besorgen, was für weitere Minuspunkte sorgt. Auch der Service scheint hier nicht gut zu sein, wie den Bewertungen zu entnehmen ist, die von viel zu kurzfristig angekündigten Gleiswechseln und damit verbundenen verpassten Zügen sprechen. Für einen längeren Aufenthalt ist der Bahnhof nicht nur wegen der negativen Atmosphäre, sondern auch wegen der Kälte nicht geeignet.

Es folgt ein wichtiger Bahnhof, der jedoch nicht zu längeren Aufenthalten einlädt.

Der Bahnhof München Pasing gilt als Dauerbaustelle.
Quelle: IMAGO / imagebroker

#7 München Pasing

Für unseren Platz Sieben kehren wir nach Deutschland zurück. München Pasing ist einer der Fernbahnhöfe, die in der Stadt für Reisende zur Verfügung stehen. Auf Yelp berichten Rezensent*innen, dass es sich hier um eine „Dauerbaustelle“ handele, die jedoch keine Verbesserung, sondern eher eine Verschlechterung herbeiführe. Dazu kommt, dass der Bahnhof sehr zugig ist und es auf den Gleisen keine windgeschützten Bereiche gibt. Ältere Reisende, die kein Smartphone haben, werden sich nach der Uhrzeit durchfragen müssen, denn ein Rezensent berichtet, dass es im gesamten Bahnhofsgebäude keine einzige Uhr gibt.

Wer nach Rom reist, wird vielleicht an folgendem Bahnhof landen:

Roma Tiburtina ist der zweitgrößte Bahnhof in Rom.
Quelle: IMAGO / ZUMA Press Wire

#6 Roma Tiburtina

Roma Tiburtina ist der zweitgrößte Bahnhof in Rom und steht ganz in der Nähe des Kolosseums. Wer in die Bewertungen schaut, wird auch viele Nutzer*innen finden, die fünf Sterne vergeben haben. Auffällig ist hier jedoch, dass diese alle von derselben Webseite stammen, während auf anderen Seiten überwiegend negative Bewertungen vergeben wurden. Diese negativen Bewertungen sprechen von einem Personal, das den Reisenden nicht hilft und in einem Fall sogar eine junge Frau vom Bahnhof verwiesen haben soll, die lediglich fragen wollte, wie sie zum Flughafen komme. Mit Englisch kommt man laut den Rezensionen hier nicht weit, denn die Durchsagen sollen alle ausschließlich auf Italienisch erfolgen. Auch der Mangel an verfügbaren Sitzgelegenheiten und funktionierenden Toiletten wird bemängelt.

Auch in Frankreich gibt es Bahnhöfe, die kein erstrebenswertes Ausflugsziel sind.

Toilettengänge kosten am Bahnhof Châtelet – Les Halles rund acht Euro.
Quelle: IMAGO / viennaslide

#5 Châtelet – Les Halles, Paris

Platz fünf führt uns nach Frankreich zum Bahnhof Châtelet – Les Halles im Zentrum von Paris. Er befindet sich direkt unter einem Einkaufszentrum und ist dadurch für ortsfremde Reisende nicht unbedingt gut auffindbar. Bemängelt werden zudem die teuren Preise. Alleine für den Toilettengang musst du hier laut Aussage eines Rezensenten rund acht Euro bezahlen. Mehrere Nutzer*innen warnen vor Taschendieben, die sich in diesem Bahnhof angeblich sehr wohlfühlen sollen, weil er kaum überwacht werde. Reisende sollten sich nicht von Fremden in Diskussionen verwickeln oder mit dem Gepäck helfen lassen, da es passieren könnte, dass währenddessen eine weitere Person unbemerkt die Geldbörse oder das Handy stiehlt. Das Personal an diesem Bahnhof wird als unhöflich und nicht hilfsbereit beschrieben.

Der nächste Bahnhof lädt nicht zum längeren Verweilen ein:

Hier gibt es nur wenige Sitzgelegenheiten.
Quelle: IMAGO / Dreamstime

#4  Santa Maria Novella, Florenz

Der Bahnhof Santa Maria Novella in der Toskana-Metropole Florenz wird als chaotisch beschrieben. Das Personal hier soll laut einem Rezensenten zwar nett, aber inkompetent sein. Ein weiterer Nutzer erinnert zudem daran, dass die Tickets immer entwertet werden müssen, bevor die Fahrt angetreten wird. Gerade zu hochfrequentierten Zeiten sei dies jedoch nicht immer möglich. Für Wartende gibt es gleich mehrere Hindernisse: Zum einen sind nur wenige Sitzgelegenheiten vorhanden, die meistens besetzt sind. Zum anderen sind die Toiletten nicht gut ausgeschildert und dementsprechend nur schwer zu finden.

Unsere Top-Drei lässt uns wieder nach Deutschland reisen.

Am Bahnhof Berlin Zoologischer Garten riecht es unangenehm.
Quelle: IMAGO / Jürgen Ritter

#3  Berlin Zoologischer Garten

Kehren wir zurück nach Deutschland. Auch unser Platz drei liegt in Berlin. Der Bahnhof Zoologischer Garten bekommt auf Yelp jede Menge Kritik von den Nutzer*innen. Bemängelt wird vor allem die Tatsache, dass hier seit Entstehung des neuen Hauptbahnhofs keine Züge des Fernverkehrs mehr halten. Auf Google berichtet ein Nutzer, dass er mehrfach verwirrten Personen begegnet sei, die den Weg zur S-Bahn nicht finden konnten, was für eine schlechte Beschilderung spricht. Von der Sauberkeit des Bahnhofs sind auch nur wenige überzeugt. Ein Nutzer sagt: „Nur vom Einatmen des Geruchs bekommt man Infektionen.“

Unser Zweitplatzierter liegt im Norden Deutschlands:

Am Bahnhof Bremen ist die Rede von klebrigen Böden, jeder Menge Dreck und einem unerträglichen Gestank.
Quelle: IMAGO / imagebroker

#2 Bremen Hbf

Von außen sieht das historische Gebäude des Hauptbahnhofs in Bremen wirklich toll aus, doch leider trügt der Schein. Laut Rezensionen sei der Bahnhof in einem „erbärmlichen Zustand“. Die Rede ist von klebrigen Böden, jeder Menge Dreck und einem unerträglichen Gestank. Vor dem Eingang sollen sich viele Obdachlose aufhalten und es soll sogar offen mit Drogen gehandelt werden – ein Zustand, den das anwesende Sicherheitspersonal nicht unter Kontrolle bekommt. Aus diesem Grund wird Touristen empfohlen, sich nachts nicht dort aufzuhalten, sofern es nicht unbedingt nötig ist. Ein Rezensent fasst das Erlebnis folgendermaßen zusammen: Es sei „kein Wohlfühlbahnhof“.

Welcher Bahnhof liegt deiner Meinung nach auf Platz 1?

Der schlechteste Bahnhof auf dieser Liste ist Berlin Ostkreuz.
Quelle: IMAGO / Jürgen Ritter

#1 Berlin Ostkreuz

Berlin ist auf dieser Liste nicht nur sehr häufig vertreten, sondern ziert auch unseren ersten Platz. Der schlechteste Bahnhof auf dieser Liste ist der relativ neue Bahnhof Berlin Ostkreuz. Ein Nutzer berichtet von irreführenden Schildern, die nicht hilfreich sind. Er habe andere Reisende nach dem Ausgang fragen müssen, da er nur im Kreis gelaufen sei, als er den Schildern folgte. Außerdem sollen die Fahrstühle ständig defekt sein, was die Barrierefreiheit stark einschränkt. Auch die ständigen Bauarbeiten scheinen nicht zur Lösung dieses Problems beizutragen. Insgesamt wird der Bahnhof in den Rezensionen als unübersichtlich, überfrequentiert und gefährlich eingestuft. Das anwesende Sicherheitspersonal soll sogar dazu beitragen, dass sich die Reisenden noch unwohler fühlen. Laut einigen Rezensionen soll es nämlich in ernsthaften Situationen nicht zur Stelle sein, andererseits allerdings ohne Begründung Tourist*innen durchsuchen und auf dem Boden fixieren.

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Meine Orte 04.09.2025 16:40
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