Die Artikel darfst du wirklich aus dem Hotelzimmer mitnehmen
Wenn wir sie nicht gerade benutzen, dann ist es für uns eine Verlockung, sie einfach einzupacken. Die Artikel darfst du aus dem Hotelzimmer mitnehmen:

Übernachtungen in Hotels haben vieles für sich: Die Betten sind bequem, man muss nicht selber aufräumen und die stressigen Kleinigkeiten des Alltags werden einem abgenommen. Und dazu kommt die Ausstattung! Von weicher Bettwäsche über Kosmetikartikel bis hin zu Handtüchern und Bademänteln, für alles ist gesorgt. Da schadet es doch nicht, wenn man sich etwas von diesem Feeling mit nach Hause nehmen möchte, und das ein oder andere Handtuch bei der Abreise im Koffer verschwinden lässt, oder? Denn was du sicherlich schon tief im Inneren weißt: Du darfst nicht jeden Artikel aus dem Hotelzimmer ungefragt mitnehmen.
Der Hotelverband Deutschland (IHA) schätzt, dass Hotels durch Diebstähle jährlich Schäden in Millionenhöhe verursachen. Was sollte man also besser im Zimmer lassen und was kann man getrost als Andenken mitnehmen?
Auf den nächsten Seiten klären wir dich auf!

Die Klassiker: Handtuch und Bademantel
In jedem Hotel werden einem Handtücher gestellt – manchmal sogar direkt zwei pro Person. Daher verwundert es auch nicht, wenn diese zu den am häufigsten gestohlenen Gegenständen aus Hotelzimmern zählen. Eine Studie der Online-Plattform „Wellness Heaven" hat das auch bestätigt: Über 700 Hotels weltweit nahmen an der Umfrage teil und in jedem Land landen hauptsächlich Handtücher in den Reisetaschen. Doch darf man das auch?
Christopher Lück, der Sprecher des IHA, gibt gegenüber Travelbook zu bedenken: „Genau genommen darf man aus dem Hotelzimmer gar nichts mitnehmen." Es handelt sich schlichtweg um Diebstahl. Viele Hotels bieten mittlerweile ihre Handtücher auch in Hotelshops zum Kauf an. Allerdings sagt Lück auch, dass es schwer ist, die Diebe zu belangen – nicht immer lässt sich nachweisen, dass es der Gast war, der zum Langfinger wurde. Und schließlich wollen sie, dass ihre Gäste wiederkommen. Bademäntel werden durch den vielen Diebstahl oft gar nicht mehr angeboten.

Teures Vergnügen: Die Minibar
Viele Hotelgäste freuen sich auf sie und haben zugleich Angst vor ihr: die Minibar. Sie bietet einem die Möglichkeit, ein Getränk oder einen Snack gemütlich im Zimmer zu sich zu nehmen – aber auch, die Hotelrechnung gehörig nach oben zu treiben.
Es kommt durchaus vor, dass Hotelgäste die Minibar plündern und die Flaschen dann mit Leitungswasser wieder auffüllen, um nicht bezahlen zu müssen. Das geht natürlich gar nicht – und kann noch teurer werden, als tatsächlich für seine Sünden zu bezahlen. Anders sieht es jedoch aus, wenn du einen Hinweis an der Bar finden kannst, der dir erlaubt, die Flaschen mitzunehmen.

Kleinigkeiten: Kosmetika
Viele Hotels stellen kleine Shampoo- und Duschgelpackungen sowie Parfum- und Cremeproben für ihre Gäste in den Badezimmern bereit. Da kann es doch nicht schaden, wenn wir uns die kleinen Packungen einfach mit nach Hause nehmen, oder?
Genau genommen handelt es sich hier um eine Grauzone. Zwar gilt weiterhin, dass prinzipiell nichts aus dem Hotelzimmer zum Mitnehmen gedacht ist. Aber dabei handelt es sich im Gegensatz zu Handtüchern um nichts, was zum Hotelbetrieb gehört, sondern um Gebrauchsartikel. Hier drücken Hoteliers meist beide Augen zu.

Das Nützliche: Klopapier und Glühbirnen
Wer glaubt, dass ein Urlaub die Gedanken an den heimischen Haushalt vertreibt, irrt. Toilettenpapier, Glühbirnen und Batterien zählen ebenfalls zu den am häufigsten mitgenommen Hotelzimmergegenständen. Gerade Niederländer liegen hier laut der Studie von „Wellness Heaven" ganz oben.
Zwar wird einem kein Hotelier wegen Toilettenpapier eine Strafanzeige stellen, aber spätestens bei Glühbirnen und Batterien sollte man sein eigenes Verhalten hinterfragen. Hier gehe es vielen nur um den Diebstahl selbst, so ein Vertreter von Hotelbesitzern. Es handelt sich klar um Bestandteile des Hotelbetriebs, daher sind diese Gegenstände tabu.

Gar nicht so exotisch: Kleiderbügel und Bilder
Weit oben in der Liste der am häufigsten mitgenommen Gegenstände, stehen Kleiderbügel. Zugegeben: Man denkt selten daran, welche zu kaufen, wenn man unterwegs ist. Aber diese zählen ebenfalls zum Hotelbetrieb – und geben nicht wirklich schöne Souvenirs ab.
Interessant ist aber, dass sich Bilder, die in den Zimmern hängen, ebenfalls unter den Top Ten befinden. Hier handelt es sich offensichtlich um Diebstahl. Und es stellt sich die Frage: Wer hat noch genügend Platz für ein Gemälde im Koffer?

Die Sperrigsten: Matratzen und TV-Geräte
Das ist kein Scherz: 0,6% der Hotels gaben in der Umfrage an, dass ihnen bereits Matratzen gestohlen wurden. Wie genau die Diebe das geschafft haben, wurde leider nicht berichtet. Das mag auf den ersten Blick zwar witzig wirken, aber jeder weiß, wie teuer Matratzen sind – und gerade für kleine Hotels kann das schnell ein hoher Kostenfaktor werden.
Auch Fernseher und andere Technik werden häufiger als man denkt aus Hotelzimmern abmontiert. Hier sollte mehr als offensichtlich sein, dass das gemeiner Diebstahl ist – und immer eine Anzeige zur Folge hat.

Also gar nichts mitnehmen?
Im Grunde genommen solltest du wirklich gar nichts mitnehmen, ja. Zwar wird niemand wegen eines gestohlenen Handtuchs zur Polizei geschleppt, aber häufig muss man für die Verluste, die dem Hotel dadurch entstehen bezahlen. Viele Hoteliers schicken den Gästen dann Briefe, dass sie wohl aus Versehen etwas eingesteckt hätten.
Die meisten Hotels bieten Handtücher, Bademäntel und Lampen mittlerweile auch in hauseigenen Souvenirshops an. Auch hier gilt: Fragen kostet nichts. Wer sich unsterblich in einen Gegenstand in seinem Zimmer verliebt hat, kann auch das Personal fragen, ob man es abkaufen kann.
Einige Hotels sind sogar richtig gewieft und wissen ganz genau, was sie tun müssen, um ihr Hab und Gut zu verteidigen:

Alarmgesicherte Gegenstände
Mittlerweile sichern viele Hotels ihr Interior mit Chips, die beim Verlassen des Hotels einen Alarm auslösen. Außerdem verzichten einige auf kleine Kosmetik-Fläschchen und setzen auf befüllbare, große Behälter, die nicht so einfach mitzunehmen sind. So erhoffen sie sich, die Diebstähle zu verringern. Deswegen heißt es für dich: Augen auf!