Keine Empfehlung: 9 Reiseziele, die du 2024 lieber nicht besuchen solltest

Massentourismus, unendliche Müllberge und Wasserknappheit: Diese 9 beliebten Urlaubsdestinationen solltest du dieses Jahr lieber nicht mehr besuchen.

Um den Einheimischen und der Natur nicht zu schaden, sollten wir diese Reiseziele 2024 lieber nicht mehr besuchen.
Quelle: IMAGO / Steinsiek.ch

Die dunkle Seite des Tourismus

Wir alle lieben es, in den Urlaub zu fahren. Urlaub bietet uns eine kleine Auszeit vom Alltag, die Möglichkeit, endlich mal abzuschalten. Gleichzeitig können wir komplett neue Orte und Kulturen erkunden, neue Menschen kennenlernen und kulinarische Spezialitäten probieren. Doch Tourismus hat auch seine dunklen Seiten. Denn viele beliebte Reiseziele leiden unter dem ständigen Strom an Besuchern! Der Reiseführer „Fodor‘s“ bringt deshalb jährlich eine Empfehlung an Urlaubszielen heraus, die wir lieber nicht besuchen sollten. 2024 fokussiert sich diese „No List“ auf Destinationen, die erschwert unter Massentourismus, Vermüllung oder Wasserknappheit leiden.

Hier geht es zum ersten Reiseziel, das wir dieses Jahr lieber nicht mehr besuchen sollten:

Venedig ist schon seit Jahren vom Massentourismus betroffen.
Quelle: IMAGO / Pond5 Images
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#1 Venedig, Italien

Schon über Jahre hinweg sorgt der Massentourismus in Venedig für Probleme. 2018 wurde die Stadt auf die „No List“ gesetzt, weil Kreuzfahrtschiffe das Ökosystems der Lagune stark beschädigt hatten. Im vergangenen Jahr wurde das „unhaltbare Verhältnis“ von Besuchern zu Einwohnern angeführt: In der Hochsaison besuchen oft 100.000 Touristen pro Tag die Stadt – und das bei nur rund 50.000 Einwohnern. Viele Einheimische hat es aus diesem Grund schon aus der Stadt vertrieben und es wird befürchtet, dass Venedig in Zukunft „aussterben“ könnte. Um dem Massentourismus entgegenzuwirken, wurde 2024 eine Eintrittsgebühr für Tagestouristen eingeführt. Da diese jedoch bei nur 5€ liegt, versprechen sich die meisten Einheimischen nicht viel von der neuen Regelung. 

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Auch die nächste Stadt solltest du lieber nicht besuchen!

Auch Athen hat immer mehr mit Massentourismus zu kämpfen.
Quelle: IMAGO / NurPhoto

#2 Athen, Griechenland

In den letzten Jahren wurde Griechenland – und vor allem auch  Athen  – zu einem immer beliebteren Reiseziel für viele Urlauber. Athens bedeutendste Touristenattraktion ist die Akropolis, die seit rund 2.500 Jahren über der heutigen Stadt thront. Die Stadtfestungen verzeichnete zuletzt einen Rekordanstieg an Besuchern – etwa 17.000 Menschen täglich besuchten die Akropolis in der Hochsaison. Das Problem: Die griechische Regierung verfügt nicht über die von der UNESCO geforderten Tourismuskontrollpläne, weshalb die Akropolis nicht genug geschützt wird. Auch die Bewohner Athens leiden unter dem Massentourismus, da Airbnbs und Hotels den Wohnraum stehlen. Es besteht die Befürchtung, dass die meisten Athener Stadtteile kulturell erodieren und physisch verschwinden werden, wenn der Besucheransturm ungebremst anhält.

Der Massentourismus am nächsten Reiseziel kann lebensgefährlich sein!

Der Massenandrang und die Ungeübtheit vieler Touristen macht das Besteigen von Mount Fuji zu einem gefährlichen Unterfangen.
Quelle: IMAGO / Zoonar

#3 Mount Fuji, Japan

Der oft schneebedeckte, höchste Gipfel Japans gilt als heiliger Ort und Quelle der künstlerischen Inspiration und lockt dadurch in jüngster Zeit Horden von Wanderern an, die hoffen, seinen Gipfel zu erreichen. Auf ihrem Weg hinterlassen sie Mülllawinen, darunter auch mit Urin gefüllte Plastikflaschen, die von Freiwilligen beseitigt werden müssen. Und nicht nur das: Das besteigen von Mount Fuji ist für ungeübte Bergsteiger ein gefährliches Unterfangen. Zu den Risiken gehören Unterkühlung und Höhenkrankheit sowie tödliche Schläge durch herabfallende Felsen. Die ohnehin schon beschwerliche Wanderung wird noch gefährlicher, da sich entlang des Weges menschliche Engpässe bilden, die das Unfallrisiko erhöhen.

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Hier geht es weiter:

Das San Gabriel Mountains National Monument wird von Besuchern oft komplett vermüllt zurückgelassen.
Quelle: IMAGO / Pond5 Images

#4 San Gabriel Mountains National Monument, Kalifornien

Berge, Wälder und Flüsse: Das am nordöstlichen Stadtrand von  Los Angeles gelegen Schutzgebiet umfasst mehr als 1.800 Quadratkilometer und überzeugt mit seiner vielfältigen Natur. Doch in den letzten Jahren war es Besuchern immer schwieriger geworden, diese zu genießen. Denn die Rücksichtslosigkeit der Touristen hat dafür gesorgt, dass das Schutzgebiet oft vollkommen vermüllt ist. Freiwillige müssen dem Nationale Forest Service regelmäßig dabei helfen, Müllberge und sogar Graffiti zu entfernen, da das Ausmaß der Verschmutzung alleine nicht mehr gehandhabt werden kann. Einfach nur traurig!

Das nächste Reiseziel ist einer der beliebtesten Urlaubsorte der letzten Jahre!

Um die Halong-Bucht noch retten zu können, muss der Tourismus stark eingeschränkt werden.
Quelle: IMAGO / SOPA Images

#5 Halong-Bucht, Vietnam

Die Halong-Bucht gehört zu Vietnams bekanntesten Reisezielen. Und dies nicht ohne Grund: Paradisische Traumstrände, smaragdgrünes Wasser und mehr als 1.600 hoch aufragenden, von Regenwald bedeckten Kalksteininseln schaffen eine atemberaubende Meereslandschaft. Doch fast kein anderer Ort ist so tiefgehend vom Massentourismus betroffen wie dieser. 7 Millionen Menschen haben die Bucht 2022 besucht – und die hinterlassen ihre Spuren. Plastikflaschen, Verpackungen sowie Diesel von Touristenbooten schmutzen das Meer und zerstören das Ökosystem. Einst gab es 234 Arten von Korallenriffen in der Bucht, aber nur noch die Hälfte davon ist erhalten. Um dieses ursprüngliche Paradis noch zu retten, muss der Tourismus stark eingeschränkt werden!

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Hättest du gewusst, dass auch das nächste Reiseziel nicht mehr besucht werden soll?

Die Atacama-Wüste wird als Mülldeponie für Altkleider benutzt.
Quelle: IMAGO / Pond5 Images

#6 Atacama-Wüste, Chile

Chile vermarktet die Atacama-Wüste als ein traumhaftes Naturwunder und die romantischste Sehenswürdigkeit des Landes: Von den weiten, sandigen Ebenen bis hin zu den aktiven Geysiren und smaragdgrünen Lagunen – die Wüste scheint alles zu bieten, was Urlauber sich wünschen könnten. Was die meisten Touristen jedoch nicht wissen, ist, dass die Atacama-Wüste auch als Mülldeponie für Altkleider benutzt wird! Chile ist Südamerikas größter Importeur von Altkleidern und Textilabfällen der Fast-Fashion-Industrie und nimmt jährlich 60.000 Tonnen unerwünschter Kleidungsstücke an. Alles, was Händler nicht weiterverkaufen können – und das sind bis zu 85 Prozent – wird auf einer Deponie in der Atacama-Wüste entsorgt. Dieser Müll bedroht die einzigartige Artenvielfalt eines der spektakulärsten Orte der Welt komplett zu zerstören. 

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Ob du es glaubst oder nicht: Die Geschichte des Mülls ist ein spannender Einblick in die Geschichte der Menschen.

Hier geht es weiter: 

Der Klimawandel und die hohe Anzahl an Touristen führt zu einer Süßwasserknappheit auf Koh Samui.
Quelle: IMAGO / UIG

#7 Koh Samui, Thailand

Bilderbuchstrände, türkisfarbenes Wasser, Palmen und luxuriöse Resorts: So kennen und lieben Touristen Koh Samui. Im Juli 2023 lockte es ganze 140.000 Besucher auf die gerade mal 88 Quadratkilometer große thailändische Insel. Die hohe Anzahl an Touristen ist zwar gut für die lokale Wirtschaft, doch es gibt ein großes Problem: Das Süßwasser wird knapp! Ganze 70 Prozent des verfügbaren Wassers werden von Hotels und Restaurants aufgebraucht, der Bevölkerung bleiben nur noch 30 Prozent. In Verbindung mit dem durch den Klimawandel verursachten, geringeren Regenfall ist dies ein großes Problem. Um die Umwelt und die Bevölkerung zu schützen und trotzdem das Einkommen aufrecht zu erhalten, ist eine kontrolliere und nachhaltige Touristenanzahl nötig.

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Auch das nächste Reiseziel solltest du vorerst lieber nicht besuchen!

Auch die Wasserqualität des Lake Superior leider stark unter der hohen Anzahl an Touristen.
Quelle: IMAGO / USA TODAY Network

#8 Lake Superior, USA

Der Lake Superior liegt in den USA und Kanada und ist mit einer Fläche von 82.000 Quadratkilometern – was ungefähr der Fläche Österreichs entspricht – der größte Süßwassersee der Welt! Der See enthält rund 10 Prozent der gesamten Süßwasserreserven der Erde, weshalb er eigentlich unbedingt geschützt werden sollte. Doch stattdessen leidet die Wasserqualität des Sees stark. Gründe hierfür sind die hohen Besucherzahlen und die damit zusammenhängende Verschmutzung des Gewässers sowie die Erwärmung des Sees, die zur Ausbreitung invasiver Arten führt. 2021 wurde eine Warnung herausgegeben, auf den Konsum von Fischen des Lake Superior zu verzichten. 

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Hier geht es zum letzten Urlaubsziel, das du 2024 lieber nicht mehr besuchen solltest: 

Auch Tourismus trägt zur Verschmutzung des Ganges in Indien bei.
Quelle: IMAGO / VWPics

#9 Ganges, Indien

Der Fluss  Ganges wird von den Hindus als heilig angesehen und versorgt mehr als 500 Millionen Menschen mit Nahrung. Über 40 Prozent des BIP des Landes werden im Einzugsgebiet des Flusses erwirtschaftet, doch seit Jahrzehnten leidet er unter Verschmutzung. Fast 800 Millionen Liter Abwasser werden täglich in den Fluss eingeleitet, das meiste davon unbehandelt, weshalb zuletzt in mindestens 71 Prozent der Überwachungssysteme des Flusses fäkalcoliforme Bakterien festgestellt wurden. Auch Tourismus trägt zur Verschmutzung bei: Die Heiligkeit des Flusses sowie anliegende Tigerreservate locken jährlich Millionen von Touristen an. Durch Müll und Flusskreuzfahrten verschlimmern sie die Situation des Flusses zusätzlich. 

Wir hoffen, du nimmst dir unsere Empfehlungen zu Herzen und schützt diese 9 Orte, indem du erst mal auf eine Reise dorthin verzichtest. 

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