Die unfreundlichsten Städte Deutschlands

Ein unverblümter Blick auf die Städte, die in Sachen Gastfreundschaft und Freundlichkeit in Deutschland leider hinten anstehen.

Deutsche sind nicht unbedingt als überaus höflich bekannt.
Quelle: IMAGO / imagebroker

Deutschland, das Land der Dichter, Denker und manchmal auch der unfreundlichen Kellner. Während viele Städte ihre Besucher*innen mit offenen Armen empfangen, gibt es einige, bei denen das Lächeln ein wenig sparsamer verteilt wird. Die Deutschen gelten als pünktlich, fleißig und leider auch als ziemlich humorlos – zumindest wenn man den gängigen Klischees Glauben schenkt, die im Internet über uns kursieren. Von überbordender Freundlichkeit oder herzlicher Gastfreundschaft ist dabei selten die Rede. Eine Umfrage der Sprachlernplattform „Preply“ zeigt nun, welche Städte in Sachen Freundlichkeit nicht unbedingt weit vorne liegen. Dafür wurden „über 1500 Einwohnende in ganz Deutschland befragt“, die beurteilt haben, welche deutsche Stadt am unhöflichsten ist. Als unhöflich gelten Verhaltensweisen wie „ins Smartphone vertieft sein, Fremde nicht beachten und bzw. laut sein in der Öffentlichkeit (z. B. laut Videos ansehen)“. Also haltet die Augen offen für ein paar Überraschungen auf eurem nächsten Städtetrip durch Deutschland. 

Los geht es mit der ersten unfreundlichen Stadt auf der nächsten Seite.

Bielefeld ist zwar hübsch, scheint aber nicht gerade freundlich zu sein.
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#9 Bielefeld

Bielefeld, die Stadt, die laut einigen Gerüchten eigentlich gar nicht existiert, beweist mit Humor, dass sie sehr real ist – auch wenn es um das Thema Freundlichkeit geht, gibt's hier und da ein paar Herausforderungen. Eingebettet in die schöne Landschaft Ostwestfalens, präsentiert sich Bielefeld als ein eher ruhiger, besonnener Ort. Diese Gelassenheit wird manchmal allerdings als kühle Distanz fehlinterpretiert. Trotz seiner reichen Geschichte, der lebhaften Kulturszene und den zahlreichen Parks und Grünflächen, kämpft die Stadt mit dem Eindruck, in Sachen Herzlichkeit und Offenheit nicht ganz mit dem Rest des Landes gleichzuziehen. 

Platz 8 ist wohl nicht gerade viel weniger unfreundlich.

Die Ingenieursstadt Stuttgart ist nicht gerade freundlich.
Quelle: IMAGO / Westend61

#8 Stuttgart

Stuttgart, eingebettet in die Weinberge Baden-Württembergs, gilt als eine Stadt der Ingenieurskunst und des Designs. Doch trotz der beeindruckenden Landschaften und der innovativen Industrie berichten Besucher*innen von einer gewissen Zurückhaltung, die sie in den Straßen und bei den Bewohner*innen spüren. Die Stuttgarter gelten als besonders reserviert, eine Haltung, die leicht als Unfreundlichkeit interpretiert werden kann. Diese Zurückhaltung mag in der schwäbischen Kultur verwurzelt sein, die Wert auf Arbeit und Genauigkeit legt, jedoch weniger auf überschwängliche Gesten der Freundlichkeit. In einer Stadt, die so viel Wert auf Präzision und Perfektion legt, kann die menschliche Wärme manchmal in den Hintergrund treten.

Weiter geht es mit einer Stadt, die wahrscheinlich sowohl überwältigend als auch unfreundlich wirken kann.

Die Berliner Schnauze kommt nicht bei jedem gut an.
Quelle: IMAGO / Westend61

#7 Berlin

Berlin, die pulsierende Hauptstadt Deutschlands, ist ein Schmelztiegel der Kulturen und Ideen. Die Stadt ist bekannt für ihre Offenheit und Kreativität, doch dieser Freigeist hat auch eine Kehrseite. Die riesige, diverse Metropole kann überwältigend und für manche sogar unfreundlich wirken. Die Schnelllebigkeit und Anonymität einer Großstadt können dazu führen, dass die Einwohner*innen als distanziert oder kühl empfunden werden. Berlin mag für seine geschichtsträchtigen Mauern, trendigen Bezirke und lebendige Kunstszene berühmt sein, aber im Alltagsgetümmel scheint die berühmte Berliner Schnauze manchmal mehr Biss als Herzlichkeit zu haben. Die schiere Größe und Varietät der Stadt können schnell dazu führen, dass man sich übersehen oder nicht beachtet fühlt.

Weiter zu der nächsten Stadt in diesem Ranking.

München ist zwar schön, aber unfreundlich.
Quelle: IMAGO / JOKER
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#6 München

München, die glänzende Perle Süddeutschlands, zieht mit ihrem weltberühmten Oktoberfest, malerischen Biergärten und der unverwechselbaren bayerischen Gemütlichkeit jährlich Millionen von Besucher*innen an. Doch sobald die Festzelte abgebaut sind und der Alltag einkehrt, offenbart sich eine andere Seite der Stadt. Trotz der reichen Kultur, atemberaubenden Architektur und hohen Lebensqualität berichten einige von einer spürbaren Kühle, die sie in den Straßen und Cafés Münchens empfangen hat. Die hohen Lebenshaltungskosten und der damit verbundene Exklusivitätsanspruch mancher Münchner Viertel könnten dazu beitragen, dass sich nicht jeder in der Stadt willkommen oder zugehörig fühlt. 

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Die nächste Stadt auf dieser Liste ist zwar kleiner, aber nicht viel weniger unfreundlich.

Die rohe Industrie scheint auf die Bewohner abzufärben.
Quelle: IMAGO / Jochen Tack

#5 Dortmund

Dortmund, mitten im Ruhrpott, hat diesen ganz speziellen Industriecharme – roh, ehrlich und ohne viel Schnickschnack. Hier ist man stolz auf die eigene Geschichte, vom Kohleabbau bis zum Fußball, was die Leute vielleicht etwas direkter und unverblümter macht, als man es sonst in Deutschland gewohnt ist. Diese Ehrlichkeit wird oft fälschlicherweise als Unfreundlichkeit gedeutet. Klar, an Spieltagen verwandelt sich die Stadt in ein Meer aus Schwarz und Gelb, und die Stimmung kocht. Aber abseits des Fußballfiebers kann es schon mal passieren, dass die Dortmunder Herzlichkeit ein bisschen versteckter spielt.

Den nächsten Platz belegt eine Stadt, die einen eher überrascht.

Neben Karneval gibt es in Köln auch viel Unfreundlichkeit.
Quelle: IMAGO / imagebroker

#4 Köln

Köln, berühmt für den Dom, Karneval und seine Rheinische Frohnatur, erlebt eine paradoxe Wahrnehmung. Trotz der bekannten Lebensfreude und Feierkultur, berichten einige von einer Erfahrung der Unfreundlichkeit. Dies könnte an der Größe und der damit einhergehenden Anonymität der Stadt liegen, die zu einer gewissen Distanziertheit unter den Einwohner*innen führen kann. Selbst in einer Stadt, die für ihre Offenheit bekannt ist, können die täglichen Herausforderungen des Großstadtlebens dazu führen, dass die Bewohner*innen weniger zugänglich erscheinen. In Köln wird dazu ebenfalls von einer leichten Abneigung gegenüber Nicht-Einheimischen berichtet, was bei Besucher*innen natürlich nicht unbedingt für ein positives Bild sorgt.

Den nächsten Platz belegt eine Stadt, die man auf dieser Liste wahrscheinlich vermuten konnte.

Frankfurt ist wohl auch eher unfreundlich.
Quelle: IMAGO / Ralph Peters

#3 Frankfurt am Main

Frankfurt, als das Finanzzentrum Deutschlands, ist vor allem für seine Skyline bekannt. Doch neben den imposanten Wolkenkratzern scheint die Stadt auch eine Atmosphäre der Unfreundlichkeit zu verströmen. Der ständige Stress und die Hektik, die mit dem geschäftigen Finanzleben einhergehen, lassen wenig Zeit für persönliche Interaktionen. Einige Bewohner*innen und Besucher*innen beschreiben die Stadt als kalt und anonym, wo der geschäftige Alltag das zwischenmenschliche Miteinander stark beeinflusst und wenig Raum für Gastfreundschaft lässt.

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Weiter zum Platz Nummer 2 auf dieser unfreundlichen Liste geht es auf der nächsten Seite.

Dresden mag wohl keine Fremden.
Quelle: IMAGO / Rainer Weisflog

#2 Dresden

Dresden mag mit seiner barocken Schönheit und den historischen Sehenswürdigkeiten Besucher*innen aus aller Welt anziehen, doch was Freundlichkeit angeht scheint die Stadt nicht zu punkten. Die Einwohner*innen werden oft als verschlossen und distanziert wahrgenommen, was es Außenstehenden schwer macht, mit ihnen ins Gespräch zu kommen oder gar eine Verbindung aufzubauen. Diese wahrgenommene Kälte steht im krassen Gegensatz zur ästhetischen Wärme seiner Architektur und könnte teilweise kulturellen Unterschieden oder einer gewissen Skepsis gegenüber Fremden geschuldet sein. Das wird auch dadurch deutlich, dass gebürtige Dresdener als unhöflicher wahrgenommen werden als Zugezogene.

Weiter zur nächsten unfreundlichen Stadt. 

Essen steht auf Platz 1 der Liste.
Quelle: IMAGO / Jochen Tack

#1 Essen 

Essen, als Spitzenreiter dieses nicht gerade schmeichelhaften Rankings, spiegelt vielleicht am besten den stereotypen Charakter des Ruhrgebiets wider: hart und direkt. Die Stadt, die einst das Herz der deutschen Schwerindustrie bildete, zeigt sich nicht unbedingt von ihrer freundlichsten Seite. Besucher*innen und Einwohner*innen berichten gleichermaßen von einem rauen Umgangston und einer gewissen Kühle im alltäglichen Miteinander. Diese Direktheit kann für Außenstehende überraschend und abschreckend wirken. Es könnte vielleicht daran liegen, das der schnelle Lebensrhythmus und die industrielle Prägung der Stadt den Bewohner*innen wenig Raum für zwischenmenschliche Wärme und Höflichkeitsfloskeln lassen.

Man sollte all diese Städte dennoch nicht gleich abschreiben. Jede dieser Städte hat wohl trotzdem ihren eigenen Charme und man sollte sich am besten immer ein eigenes Bild machen. Also, plane doch bei deinem nächsten eine oder zwei von unserer Liste ein und überzeuge dich selbst!

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