Worauf sollten wir achten, wenn wir in ein muslimisches Land reisen?

Spätestens seit dem zweiten 'SatC'-Film, in dem Samantha wegen öffentlichem Zärtlichkeits-Austausch (und ein bisschen mehr als das, es ist schließlich Samantha) verhaftet wird, ist den meisten von uns bewusst, dass es in den arabischen Ländern ein bisschen anders zugeht als bei uns. Wer vorhat, in ein muslimisches Land zu reisen, sollte im Vorfeld also unbedingt die Sitten und Verhaltensweisen kennen, die eine respektvolle Reisekultur ausmachen. 

Auf den nächsten Seiten weihen wir dich in die überraschenden Facts ein – schnell nachlesen, denn so ersparst du dir den ein oder anderen unangemessenen Fehltritt!

#1: Feiern und Trinken

Alkoholkonsum ist sowohl im sunnitischen als auch im schi'itischen Islam verboten. Für Touristen machen einige muslimische Länder diesbezüglich jedoch Ausnahmen. In einigen größeren Städten wie zum Beispiel Agadir (Marokko) oder Istanbul (Türkei) ist das Nachtleben gut ausgebaut und du kommst im Partyleben voll auf deine Kosten.

In traditionelleren, kleineren Städten sieht das anders aus. Allein aus Respekt solltest du hier also auch nicht in der Öffentlichkeit zur Flasche (oder dem Weinglas) greifen. 

#2: Kleidung & Offenherzigkeit

Wie tief der Ausschnitt und wie kurz der Rock für Frauen sein dürfen, ist abhängig von der jeweiligen Region oder Stadt, in der du dich befindest. Als generelle Faustregel gilt jedoch: Keine Mini-Röcke und Hotpants, keine Spaghetti-Träger Tops oder Oberteile mit sehr tiefem Ausschnitt, keine Crop-Tops und nichts Durchsichtiges. 

Trägst du enge Leggings oder Skinny Jeans, sollte in der Öffentlichkeit außerdem ein langes Oberteil gewählt werden, das deine Kehrseite bedeckt. Zur Sicherheit kannst du einen langen Schal einpacken, mit dem du dich bei Bedarf bedecken kannst.

#3: Kommunikation & Sprache

Generell sind die Menschen in arabischen Ländern sehr freundlich und hilfsbereit. Informiere dich vor deiner Abreise trotzdem über die Gepflogenheiten deines jeweiliges Reisegebiets.

Auch wenn die arabischen Dialekte stark unterschiedlich zum Standard sind, hilft es ein paar nützliche Worte aus dem Hocharabischen zu kennen:

As salamu alaikum wa rahmatullah wa barakatuhu (Möge der Friede, die Barmherzigkeit Allāhs und sein Segen mit Euch sein).

Als Antwort darauf: Wa alaikum salam wa rahmatullah wa barakatuhu (Und möge der Friede, die Barmherzigkeit Allahs und sein Segen mit Euch sein)

Vor dem Essen: Bismilallah (Im Namen des Gottes, des Allerbarmers, des Barmherzigen)

Ausdruck von Dankbarkeit: Jazakallahu (Mögest du im Schutze Allahs sein)

Als Kompliment oder Lob: Mashallah (Wie Gott will)

#4: Schweine-Fleisch

In arabischen Ländern wird kein Schweinefleisch gegessen; das solltest du akzeptieren, denn ganz ehrlich: Ein oder zwei Wochen wirst du problemlos auf andere Fleisch-Alternativen umsteigen können!

#5: Alleinsein

Frauen sollten in den meisten streng muslimischen Ländern mit einer männlichen Begleitperson verreisen; in anderen Ländern empfiehlt sich auch die Reise in der Gruppe.

#6: Linke Hand, rechte Hand?

Streng gläubige Muslime essen mit der rechten Hand, da die linke durch die Berührung bestimmter Körperteile (zum Beispiel bei der rituellen Waschung) als unrein gilt. Natürlich wird dieser Punkt bei Verstößen durch Touristen nicht geahndet, jedoch zeigst du Respekt, wenn du es den Locals gleichtust. 

#7: Fotos und Selfies

Mach so viele Fotos und Selfies wie du möchtest; achte aber darauf, dass keine einheimischen Kinder und Frauen auf deinen Bildern zu sehen sind. Ohne Erlaubnis ist das in manchen Ländern nicht gerne gesehen. 

#8: Handeln und Einkaufen

Als Tourist bezahlst du leider immer mehr als die Einheimischen. Informiere dich vorher gut über die Preise bestimmter Produkte und orientiere dich an diesen.

Wie bei uns auch gibt es hartnäckige Verkäufer, die dich beraten und dir helfen wollen. Benötigst du diese nicht, solltest du freundlich aber bestimmt bleiben – nicht unsicher oder unschlüssig wirken!

#9: Liebesbekundungen & Generelles

Eigentlich ist es ganz einfach: Halte dich mit dem Austausch öffentlicher Zärtlichkeiten so weit es geht zurück – es gibt genug verschlossene Türen, hinter denen dein Partner und du euch eure Liebe zeigen könnt. 

Im Kontakt mit Locals solltest du natürlich ebenfalls nicht zu flirty sein. Unangebracht sind außerdem Witze und Sprüche politischer Art, mit denen du dein Gegenüber leicht verärgern könntest. 

Hältst du dich an diese Dinge, bist du optimal für deine nächste Reise gerüstet. Und, wer weiß, vielleicht hast du ja dann selbst ein paar zusätzliche Tipps, die du mit uns teilen kannst?