Sehenswürdigkeiten, die zerstört wurden

Nichts ist für die Ewigkeit: Diese Sehenswürdigkeiten zogen einst die Massen an, doch nun sind sie zerstört und du kannst sie nicht mehr im Original sehen.

Viele Sehenswürdigkeit der Menschheitsgeschichte wurden zerstört oder werden bald zerfallen.
Quelle: Midjourney

Im Urlaub gehört es für viele Reisende zum Programm, sich Sehenswürdigkeiten aus den vergangenen Jahrhunderten anzusehen. Ob Naturwunder oder kulturelle Überbleibsel der Menschheitsgeschichte – hauptsache, es ist schon sehr lange auf der Welt und macht sich gut auf Instagram. Doch die Zeit nagt an allem. Immer wieder werden solche alten Sehenswürdigkeiten zerstört. Die Gründe dafür sind vielseitig: mal werden sie von Menschen ausradiert, mal kommt es zu tragischen Unfällen, wann anders werden die Sehenswürdigkeiten Opfer der zurückschlagenden Naturgewalten. Wir zeigen dir, welche Punkte du leider von deiner Wunschliste streichen musst – oder dich heute mit dem neuen Wiederaufbau begnügen musst.

Beginn wir mit einem Gebäude, dessen Zerstörung die ganze Welt bewegte ...

Im Frühjahr 2019 brannte die weltberühmte Kathedrale Notre-Dame in Paris nieder.
Quelle: IMAGO / KHARBINE-TAPABOR, IMAGO / ABACAPRESS

#1 Kathedrale Notre-Dame de Paris

Diese Kirche, die im Jahr 1345 eröffnet wurde, war Jahrhunderte lang das große Wahrzeichen von der französischen Hauptstadt Paris und wurde in dieser Funktion erst im Jahr 1889 vom Eifelturm abgelöst. Doch auch an der Seite des neuen Bauwerks war Notre-Dame weiterhin ein wichtiger Ort, gerade für gläubige Tourist*innen. Doch dann kam es zu einem schrecklichen Unfall: Am 15. und 16. April 2019 wurde das historische Bauwerk der Kathedrale Notre-Dame de Paris durch einen Großbrand teilweise zerstört, große Teile der hölzernen Dachstruktur aus dem Mittelalter, darunter der Spitzturm und das Dachgewölbe, verbrannten. Auch das hölzerne Dachtragwerk, bekannt als „Wald", wurde stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Kirche musste lange restauriert werden, bis sie im Dezember 2024 wiedereröffnet werden konnte. Doch das historische Erbe wurde ausgelöscht und kann nie wieder bewundert werden.

Auch das nächste Gebäude wurde durch einen Brand zerstört ...

Das Hauptgebäude der historischen Burg Shuri auf Okinawa geriet 2019 in Brand.
Quelle: IMAGO / ZUMA Press Wire, IMAGO / Kyodo News

#2 Burg Shuri, Okinawa

Die Burg Shuri hat einige Paralelellen zur Notre-Dame in Paris: Das Gebäude stammt ebenfalls aus dem 14. Jahrhundert. Und auch dieses Weltkulturerbe ging im Jahr 2019 in Flammen auf: Burg Shuri befindet sich im Stadtteil Shuri der Stadt Naha auf der Insel Okinawa, Präfektur Okinawa. In der Edo-Zeit residierten dort die Shō, Herrscher über das Königreich Ryūkyū, das heutige Okinawa. Erst im Jahr 1992 war das rund 500 Jahre alte Gebäude restauriert worden. Am 31. Oktober 2019 vernichtete ein Großbrand die wichtigsten Gebäude des UNESCO-Welterbes vollständig, insgesamt sechs Gebäude mit 4.200 m² Fläche verbrannten vollständig. Dieses Erbe der Menschheit ist damit für immer verloren. 

Im Zentrum der Wiederaufbauarbeiten steht die Verwendung feuersicherer Materialien und andere Mittel zur Katastrophenvorsorge. Die Fertigstellung der Haupthalle ist für das Jahr 2026 geplant.

Der nächste Ort wurde von Menschen mutwillig zerstört ...

Die  Buddha-Statuen von Bamiyan wurden von Terroristen zerstört.
Quelle: IMAGO / UIG, IMAGO / Xinhua

#3 Buddha-Statuen von Bamiyan

Einst konnten Tourist*innen in Bamiyan-Tal in Afghanistan die größten stehenden Buddha-Statuen der Welt bestaunen. Sie befanden sich im 2500 Meter hoch gelegenen, mehrheitlich von Hazara bewohnten Tal von Bamiyan, das sich im Zentrum Afghanistans befindet und von der UNESCO als Weltkulturerbe gelistet ist.  Die beiden größten und bekanntesten dieser Statuen waren 53 bzw. 35 m hoch. Die Statuen wurden im 6. Jahrhundert aus dem roten Sandstein gemeißelt. Archäolog*innen datieren die Entstehungszeit der kleineren Statue auf die Zeit um das Jahr 510, die große Statue wurde um 550 geschaffen. Daneben wurde eine ganze Reihe von weiteren, kleineren Buddha-Statuen in die dortige Felsenklippe eingearbeitet. Die Statuen bezeugten den bis zum 10. Jahrhundert praktizierten Buddhismus, in ihrer Art einzigartigen graeco-buddhistischen Kunst. Am 12. März 2001 wurden diese Kunstwerke von Taliban-Milizen gesprengt.

Es gibt Bestrebungen, die Statuen wieder aufzubauen, jedoch wurde kein konkreter Beschluss gefasst (Stand Januar 2025).

Auch ein anderes Weltkulturerbe wurde von Terroristen zerstört ...

Hatra wurde 2015 vom IS zerstört.
Quelle: IMAGO / Newscom World, IMAGO / UIG

#4 Die Ruinen in Hatra

Die antike Stadt Hatra im heutigen Irak war ein prächtiges Zeugnis der parthischen Architektur. Die Stadt, die im 2. und 3. Jahrhundert nach Christus florierte, wurde 1985 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Es war eine bedeutende religiöse und Handelsmetropole jener Zeit. Doch Hatra geriet in den Fokus der Zerstörung, als im Jahr 2015 die IS-Miliz zahlreiche Bauwerke in der Stadt zerstörte. Diese systematischen Zerstörungen richteten sich gezielt gegen die kulturellen Schätze der Menschheit und waren Teil einer breiteren Kampagne zur Auslöschung von Kulturerbe. 

Auch die Natur hat ihre eigenen Wege, um einzigartige Formationen zu zerstören ...

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#5 Darwin's Arch, Galápagos Inseln

Bis Mai 2021 stand der markante Darwin's Arch im Pazifik als einer der spektakulärsten natürlichen Felsbögen. Benannt nach dem berühmten Naturforscher Charles Darwin, war der Bogen ein beliebtes Ziel für Taucher und Naturliebhaber. Doch die unaufhaltsame Kraft der Natur schlug zu: Durch Erosion stürzte der obere Teil des Bogens ein und hinterließ lediglich zwei freistehende Säulen. Diese Transformation zeigt, wie vergänglich selbst die robustesten Naturwunder sein können. Auch wenn der Bogen nicht mehr in seiner ursprünglichen Form existiert, bleibt der Ort weiterhin ein Magnet für Tourist*innen. Besonders Taucher*innen lieben die Stelle im Meer.

Von den Galápagos-Inseln reisen wir weiter nach Marokko ...

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#6 Felsentore Legzira Beach

Legzira Beach in Marokko war bekannt für seine atemberaubenden Felsentore, die sich majestätisch über den Strand spannten. Diese natürlichen Bögen zogen Reisende aus aller Welt an, die die einzigartige Landschaft bestaunen wollten. Doch im September 2016 fiel einer der berühmtesten Bögen einem Einsturz zum Opfer. Die Erosion, verursacht durch Wind und Wellen, war stärker als die Felsen selbst. Was einst ein beliebtes Fotomotiv war, ist nun eine Erinnerung an die ständige Veränderung der Küstenlandschaften. 

Die nächste Zerstörung ist das Werk von Menschenhand ...

Der West Pier in Brighton war einst ein beliebtes Fotomotiv.
Quelle: IMAGO / Heritage Images, IMAGO / Uwe Kraft

#7 West Pier Brighton

Der West Pier in Brighton, einst ein ikonisches Beispiel viktorianischer Architektur, war ein beliebter Anziehungspunkt an der Küste Englands. Eröffnet im Jahr 1866, bot er über Jahrzehnte hinweg Unterhaltung und Erholung. Das Motiv zierte viele Postkarten und lockte Tourist*innen an. Doch nach seiner Schließung im Jahr 1975 verfiel der Pier zusehends. Die endgültige Zerstörung kam in Form von zwei Bränden in den Jahren 2003, die das Bauwerk in ein Skelett seiner selbst verwandelten. Die Überreste des Piers stehen heute jedoch als Symbol für die Vergänglichkeit menschlicher Errungenschaften und ziehen weiterhin Fotograf*innen und Geschichtsinteressierte an. An ihm ist der Zerfall besonders gut zu beobachten.

Eine weitere historische Stätte wurde durch Feuer beschädigt ...

Das Casa Salazar brannte 2006 nieder.
Quelle: IMAGO / Peter Schickert

#8 Bischofspalast (Casa Salazar)

Der Bischofspalast, auch bekannt als Casa Salazar, war ein prächtiges Herrenhaus auf der kanarischen Insel Teneriffa. Dieses Bauwerk aus dem 17. Jahrhundert, ein Paradebeispiel barocker Architektur, beherbergte einst den Bischofssitz der Diözese San Cristóbal de La Laguna. Der Bau dieses Prachtgebäudes wurde 1681 von dem Grafen des Valle de Salazar in Auftrag gegeben. Der zweistöckige Bau besaß damals einen prachtvollen, zentralen Giebel, in dem ein Wappen zu sehen ist, und mehrere Wasserspeier in Form von Tierköpfen. Im Jahr 2006 jedoch zerstörte ein verheerendes Feuer das Gebäude nahezu vollständig. Erst die aufwendigen Restaurierungsarbeiten machten das historische Flair von Casa Salazar jedoch wieder erlebbar sein wird.

Zurück nach Deutschland, wo ein modernes Bauwerk zerstört wurde ...

Der AquaDome in Berlin explodierte 2022.
Quelle: IMAGO / Pacific Press Agency, IMAGO / Joachim Schulz

#9 AquaDome Berlin

Der AquaDome in Berlin war ein spektakuläres Highlight im Herzen der deutschen Hauptstadt. Als einer der weltweit größten zylindrischen freistehenden Aquarien, zog es Besucher mit seiner faszinierenden Unterwasserwelt an. Doch im Dezember 2022 brach das riesige Aquarium aus unbekannten Gründen zusammen und verursachte einen massiven Wasserschaden im umliegenden Gebäude. Tausende Fische verloren ihr Leben, und das einst so beeindruckende Bauwerk wurde in nur wenigen Augenblicken zerstört.

Von einem modernen Bauwerk zu alten Monumenten ...

Viele Moai-Statuen wurden bei einem Brand zerstört.
Quelle: IMAGO / Design Pics, IMAGO / SNA

#10 Moai-Statuen

Sie kennt wohl jeder Reisefan: Die Moai-Statuen auf der Osterinsel, die zu Chile gehört, sind weltweit bekannt für ihre mystische Aura und kulturelle Bedeutung. Diese massiven Steinskulpturen, die zwischen 1250 und 1500 n. Chr. entstanden, sind ein Monument der alten Rapa Nui-Kultur. Infolge des Ausbruchs des Rano-Raraku-Vulkans kam es zu im Oktober 2022 einem Waldbrand, der insgesamt 1.000 Hektar des Nationalparks zerstörte. Die Flammen machten auch vor den berühmten Steinköpfen keinen Halt: 20 % der Moai-Köpfe wurden durch das Feuer und die Hitze derart beschädigt, dass es zu irreparablen Schäden gekommen ist.

Die Rapa Nui-Gemeinschaft setzt sich für den Schutz und die Restaurierung der Moai-Statuen ein, um ihr Erbe für zukünftige Generationen zu bewahren.

Zum Abschluss ein Blick auf eine bedrohte Kunstform ...

Burrup-Halbinsel in Australien sind eine der größten Sammlungen frühmenschlicher Kunst.
Quelle: IMAGO / Newscom World

#11 Felsbilder in Damp

Die Felsbilder der Burrup-Halbinsel in Australien sind eine der größten Sammlungen prähistorischer Petroglyphen der Welt. Diese Kunstwerke von der Burrup-Halbinsel, die bis zu 40.000 Jahre alt sind, erzählen von der Kultur und den Traditionen der indigenen Völker Australiens. Doch die industrielle Entwicklung in der Region bedroht diese unersetzlichen Kunstwerke. Die Errichtung von Infrastrukturen und der Abbau von Ressourcen haben bereits erhebliche Schäden angerichtet.

Jede dieser Zerstörungen erinnert uns daran, wie wichtig der Schutz unseres kulturellen und natürlichen Erbes ist ...