Mit Erkältung fliegen? Der Selbsttest vor dem Flug:

Dich hat's erwischt? Keine Sorge, eventuell kann der langersehnte Urlaub trotzdem stattfinden

Es ist wirklich ärgerlich, wenn man kurz vor einem Flug krank wird. Man sollte sich den Flug dann dreimal überlegen
Quelle: IMAGO / Westend61

Wer kennt es nicht? Der letzte Arbeits- oder Unitag vor den Ferien ist geschafft, man freut sich unendlich auf den langersehnten Urlaub ... und wird erst einmal schön krank! Könnten wir das Schicksal an dieser Stelle verfluchen, glaubt uns, wir würden als dunkle Fee verkleidet bei seiner Geburt auftauchen. Geht aber nicht. Was bleibt uns also anderes übrig, als einzulenken und die Reise abzusagen – schließlich soll man ja nicht erkältet ins Flugzeug, richtig? 

Moment! Bevor du alles cancelst solltest du lieber den einfachen Selbsttest machen, zu dem HNO-Ärzte raten. Wie der funktioniert, zeigen wir dir auf den nächsten Seiten ...

Es ist nicht so sinnvoll, wenn man trotz Erkältung fliegt. Das hat mehrere Gründe
Quelle: IMAGO / agefotostock

Erst einmal zu den Grundlagen: Warum darf ich eigentlich nicht ins Flugzeug, wenn die Nase läuft und der Hals kratzt?

Erstens kann das Ganze natürlich eine äußerst unangenehme Erfahrung sein: Trockene und kalte Luft, auf engstem Raum eingepfercht mit Fremden – das tut sich keiner gerne an, der nicht fit ist.

Viel entscheidender ist jedoch der Druckausgleich: Sind die Schleimhäute angeschwollen, kann das Probleme beim Ausgleich des Drucks geben und in schmerzvollen Ohrenschmerzen enden. Und, viel schlimmer noch ...

Manche Menschen erleiden bei einem Druckausgleich ein sogenanntes Barotrauma. Das kann gefährlich werden
Quelle: IMAGO / Zoonar

Wer fliegt und den Druckausgleich nicht sicherstellen kann, riskiert laut HNO-Ärzten ein sogenanntes Barotrauma: Hierbei werden kleine Äderchen im Ohr verletzt und Symptome wie Schwindel, Schmerzen und Übelkeit tauchen auf. Im schlimmsten Fall kann dies bleibende Schäden im Innenohr hervorrufen. 

Wie stelle ich nun aber fest, ob der Druckausgleich gelingt oder nicht? Das verraten wir dir auf der nächsten Seite ...

Um den Druck gut auszugleichen, sollte man die Nase beim Start zuhalten und gleichzeitig die Luft in die Nasenflügel pusten
Quelle: IMAGO / Panthermedia

Michael Deeg vom Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte rät zu folgender Prozedur vor dem Flug: Nase gut zuhalten und gleichzeitig Luft in die Nasenflügel pusten. Knackt es in den Ohren? Super, der Druckausgleich gelingt und du kannst den Flug wagen – gerüstet mit Taschentüchern und Erkältungshelfern versteht sich. 

Klappt das nicht, aber du musst, aus welchen Gründen auch immer, unbedingt fliegen, gibt es noch eine weitere Möglichkeit:

Es kann auch brenzlich werden. Die sogenannten Paukenröhrchen werden von Ärzten genutzt, damit der Flug möglich wird. Das ist aber nur beim Arzt möglich
Quelle: IMAGO / Wolfgang Maria Weber

Für diese Variante musst du allerdings zum HNO-Arzt, der mit einem sogenannten Paukenröhrchen arbeitet. Hierbei wird durch einen kleinen Schnitt ins Trommelfell eine Dauerbelüftung im Ohr herbeigeführt, die dir den Flug dann doch noch ermöglicht.

Übrigens: Wenn du geflogen bist und danach verstärkt mit Schmerzen oder Problemen beim Hören zu kämpfen hast, solltest du auch schnellsten einen Arzt aufsuchen! Vorsicht ist schließlich besser als Nachsicht ...

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